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Das neue Aquarium im
Naturerlebnisraum Kolonistenhof

Planungs- und Bauphase:

Im Mai 2002 beginnt die Arbeitsgemeinschaft Freilandökologie mit der Gestaltung eines 3000 Liter - Aquariums im Naturerlebnisraum Kolonistenhof (Kreis Rendsburg-Eckernförde): 

Mit PVC-Platten und Bauschaum werden die Hintergründe gestaltet. Für ein natürliches Erscheinungsbild des Aquariums sind die Hintergrund - Oberflächen anschließend mit Epoxyharz, Sand und Torf "veredelt" worden.
Die extra angefertigten Pflanzkästen nehmen Sumpfpflanzen und Grassoden auf, somit wird der Übergang zum Hintergrund (Panoramabild) fließender. 
 

Die Abschnitte:

Das Aquarium besteht aus drei einzelnen Glasbecken, die Verbindung zwischen den Becken wird durch in die Scheiben eingelassene Rohre ermöglicht. Diese Konstruktion erleichtert die Darstellung verschiedener Bachlebensräume eines Norddeutschen Bachlaufes. Von links nach rechts werden eine Quellregion, ein Bachabschnitt mit Steilufer sowie der Mündungsbereich in einen See nachgebildet. 
 
 

Quellregion:

Edelkrebse (Flußkrebse) bevölkern das erste Becken. Edelkrebse sind in Europa durch die Krebspest stark dezimiert und fast ausgestorben. Seit 1890 lebt in unseren Gewässern hauptsächlich der Amerikanische Flußkrebs. Erist als Überträger der Krebspest eine Bedrohung für die letzten heimischen Edelkrebse. Im Aquarium haben sich die Edelkrebse schnell eingewöhnt, als Einsiedler bewohnen sie selbst gegrabene Uferhöhlen. Beim Bau dieser Höhlen lassen sich die Tiere gut beobachten. Um die letzten wildlebenden Edelkrebse nicht zu gefährden, stammen unsere Tiere aus der professionellen Krebszucht von Helmut Jeske (Flensburg). 
 
 

Mittellauf mit Steilwand:

Das mittlere Becken zeigt den Lebensraum der Eisvögel. Hier wird gezeigt, dass sie mit ihrem Brutplatz (gegrabene Erdröhre) auf Flüsse angewiesen sind, die immer wieder ihren Lauf verändern und dabei Ufer abbrechen und Bäume umreißen (die linke Abbildung zeigt eine Eisvogelnachbildung und eine Brutröhre).

Eisvögel ernähren sich und ihre Brut überwiegend von Moderlieschen, die sie von Ansitzen aus im Sturzflug erbeuten. Naturnahe Gewässer, insbesondere Flussauen, bieten die besten  Möglichkeiten für den Fischfang. Durch das schillernde Gefieder wird der Eisvogel auch „fliegender Edelstein“ genannt.
 
 

Moderlieschen bewohnen stehende und langsam fließende Gewässer. Ihre Nahrung ist Plankton, das sie nahe der Oberfläche einfangen. Sie laichen von April bis Juni. Ihre Eier sind winzig klein, farblos und werden als Laichbänder vom Weibchen auf Blattunterseiten von Wasserpflanzen, Holzstücke oder Wurzeln nahe der Wasseroberfläche abgelegt. Das Männchen schützt den Laich 5 - 12 Tage lang, bis er fortgeschwemmt wird.
 
 
 

Mündungsbereich:

Im letzten Becken wird die Lebensgemeinschaft eines Mündungsbereiches (Übergang zum See) dargestellt: Hier kann man Teichmuscheln, zahlreiche Bitterlinge, Insektenlarven sowie verschiedene Schneckenarten in einer spezifischen Vegetation beobachten. "Herausragend" sind sicherlich der Rohrkolben und die Teichrose.

Partnerschaft zwischen Fisch und Teichmuschel? 
Bitterlinge brauchen zu ihrer erfolgreichen Vermehrung Muscheln. Die Männchen suchen sich im Frühjahr eine Muschel aus und vertreiben anfangs auch die Weibchen von ihr. Nähert sich aber ein geschlechtsreifes Weibchen, beginnen sie, es in einem komplizierten Ritual zu ihrer Muschel zu locken. Schließlich schiebt das Weibchen seine Legeröhre in den Kiemenraum der Muschel und legt dort ihre Eier ab. Das Männchen lässt über der Einsaugöffnung der Muschel seine Milch ab, die mit dem Wasser zum Rogen gelangt. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Innern der Muschel und verlassen sie als kleine Bitterlinge.
 
 

Eröffnungsfeier: Am Mittwoch, den 5.6.2002 wurde der Naturerlebnisraum Kolonistenhof feierlich durch den Umweltminister Klaus Müller eröffnet. Das Aquarium hat sich zu einem besonderen Blickfang entwickelt, hier gibt es viel zu entdecken ...

Für angemeldete Besuchergruppen, Familien und Einzelpersonen steht im Kolonistenhof ein großzügiges Ausstellungshaus und ein umfangreiches Freigelände bereit: Naturerlebnisraum Kolonistenhof 



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